Kommunale Wärmeplanung

Hohen Neuendorf läuft sich warm für die Zukunft

Das Thema Heizen betrifft uns alle – ob im eigenen Zuhause, in der Mietwohnung, im Unternehmen oder in öffentlichen Gebäuden. Gleich-      zeitig ist Wärme einer der größten Energieverbraucher. Damit wir auch               in Zukunft zuverlässig, bezahlbar und klimafreundlich heizen können,         stellen wir jetzt die Weichen: mit der kommunalen Wärmeplanung.

 

 Was steckt dahinter?

Die Wärmeplanung ist ein gesetzlich verankerter Prozess, mit dem              Städte und Gemeinden bis spätestens 2028 folgende Fragen klären:

  • Woher kommt die Wärme bei uns vor Ort heute und woher kann                   sie in Zukunft kommen?
  • Welche erneuerbaren Energien und sonstigen Wärmequellen                können wir nutzen?
  • Wie lassen sich Netze ausbauen oder neue Lösungen entwickeln?      
Erstmals wird dabei das gesamte Stadtgebiet systematisch in den                  Blick genommen. Wir erfassen den aktuellen Stand der Wärmever-           sorgung und analysieren die Potenziale für die Zukunft. So entsteht                 ein ganzheitliches Bild, das alle Bereiche zusammenführt und eine          effektive Strategie ermöglicht.

 

Unser Ziel

Das Ziel ist eine zukunftssichere Wärmeversorgung für alle. Die    Wärmeplanung soll Orientierung geben: Welche Lösungen sind in          einzelnen Gebieten denkbar, zum Beispiel Fern-/Nahwärme, Wärme-      pumpen oder andere erneuerbare Technologien? Damit schaffen wir        Klarheit für private Haushalte, Unternehmen und für die Stadt selbst.       Wichtig zu wissen: Die kommunale Wärmeplanung gibt jedoch keine   konkreten Empfehlungen für einzelne Gebäude – sie ersetzt somit keine individuelle Beratung.Zugleich leisten wir mit der Wärmeplanung einen wichtigen Beitrag zu den Klimazielen der Stadt Hohen Neuendorf sowie         des Landes Brandenburg und der Bundesregierung. Deutschland will               bis  2045 klimaneutral werden. Da ein großer Teil der CO2-Emissionen        beim  Heizen entsteht, spielt die Wärmeversorgung eine zentrale Rolle.  

 

Unser Weg

Die kommunale Wärmeplanung umfasst mehrere Phasen und       Arbeitsschritte:

Bestandsaufnahme: Wo stehen wir heute?

Potenzialanalyse: Welche erneuerbaren Energien und sonstigen                            Potenziale können wir nutzen?

Zielszenario: Welche Gebiete eignen sich für welche Lösungen?

Wärmewendestrategie mit Maßnahmenkatalog: Als Ergebnis steht                    ein langfristiger Fahrplan zur klimaneutralen Wärmeversorgung in                Hohen Neuendorf.

Beteiligung: Wichtige Akteure der Stadt, die Kommunalpolitik                        sowie alle Bürgerinnen und Bürger werden einbezogen. 

 

Häufige Fragen zur kommunalen Wärmeplanung

Muss ich meine Heizung sofort austauschen?

Nein. Die Wärmeplanung gibt eine Orientierung für die Zukunft, aber                 sie verpflichtet niemanden sofort zum Handeln. Sie zeigt lediglich,            welche Lösungen in welchen Gebieten sinnvoll wären – konkrete Maß-    nahmen entscheiden Sie später selbst. 

Zum Hintergrund: Nach aktueller Gesetzeslage (Gebäudeenergie-              gesetz GEG) gilt für neue Gebäude in Neubaugebieten, dass eingebaute Heizungen mit mindestens 65 % erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Bestehende und noch funktionierende Heizungen müssen bis zum Überschreiten der Altersgrenze bis 2045 nicht ausgetauscht werden. Für       den Austausch kaputter und nicht mehr zu reparierenden Heizungen in Bestandsgebäuden und Neubauten außerhalb von Neubaugebieten gelten Übergangsfristen. Die kommunale Wärmeplanung kann hier Perspektiven aufzeigen und Lösungsansätze für eine möglichst klimafreundliche Wärmeversorgung liefern. 

Was bringt mir die Wärmeplanung als Eigentümerin od. Eigentümer?

Sie bekommen wichtige Informationen: Ist in Ihrer Nachbarschaft ein Wärmenetz geplant? Oder werden eher dezentrale Lösungen – etwa Wärmepumpen – empfohlen? Die Wärmeplanung nimmt Ihnen die Entscheidung über Ihre individuelle Versorgungslösung nicht ab, aber               sie hilft, Investitionen langfristig zu planen. 

Und wenn ich zur Miete wohne?

Für Sie ändert sich nichts unmittelbar. Mittelfristig sorgt die Wärme-       planung dafür, dass Vermieterinnen und Vermieter ihre Investitionen         besser an den Rahmenbedingungen ausrichten können. Das bringt                auch für Mieterinnen und Mieter mehr Transparenz – und kann langfristig  helfen, die Nebenkosten zu stabilisieren.  

Wie schnell wird das alles umgesetzt?

Die Wärmeplanung ist ein Prozess und ein Planungsinstrument, das Entwicklungspfade und lokal geeignete Maßnahmen aufzeigt. Sie kann         nach Fertigstellung der Stadt als Grundlage für Entscheidungen über      Projekte dienen, etwa zum Ausbau von Wärmenetzen. Die Umsetzung             der Maßnahmen geschieht dann Schritt für Schritt und hängt auch von Investitionen, Genehmigungen und Förderungen ab. 

Was passiert, wenn sich die Technik weiterentwickelt?

Die Wärmeplanung ist kein starres Dokument. Sie ist alle fünf Jahre zu überprüfen und bei Bedarf anzupassen. So können neue Technologien           oder auch geänderte gesetzliche Rahmenbedingungen oder Fördermöglichkeiten berücksichtigt werden. 

Wie kann ich mich beteiligen?

Transparenz ist uns wichtig. Im Laufe der Erstellung der Wärmeplanung informieren wir die Öffentlichkeit und bieten Beteiligungsmöglichkeiten            an – zum Beispiel bei Veranstaltungen oder über Online-Formate. Dort   erfahren Sie den jeweils aktuellen Stand und können Fragen stellen. 

 

Weiterführende Links:

Informationsseite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie –          mit Heizungswegweiser, Eignungsanalyse Wärmepumpe sowie Übersichten    zu Förderung und Energieberatung. 

https://www.energiewechsel.de/KAENEF/Navigation/DE/Home/home.html 

Umfangreiche Informationen zur Wärmeplanung stellt das Kompetenz-  zentrum Kommunale Wärmewende (KKW) der Deutschen Energie-Agentur dena bereit. 

https://www.kww-halle.de/